Wer jetzt eine Fotostrecke mit einstigen Kinderstars erwartet hat, könnte enttäuscht sein. Lies trotzdem weiter, denn das kann interessant werden.
Ich räume gerade auf – meinen Kopf, meine Dateien und alte Geschichten. Meine Blogbeiträge hatte ich nie irgendwo außer auf dieser Website gespeichert, und diese habe ich nun erstmal gesammelt und mit einem Inhaltverzeichnis versehen, nebst der Uhrzeit der Veröffentlichung. So frische ich meine Erinnerungen auf und kann sie besser einordnen. Dabei fiel mir auf, dass ich natürlich nur Bruchstücke von Beziehungslinien beschreibe – was so gewollt ist – so manche Wendung oder Fortsetzung aber nun ergänzen möchte. Und möglicherweise hat sich jemand ja schon einmal die Titelfrage gestellt, falls aber nicht, dann gehört der Nutzen eben alleine mir.
Es gibt da nämlich eine Beziehung, die ich trotz der Relevanz für mich aus verschiedenen Gründen nie weiter hier beschrieben habe, die aber gerade wegen der neuen Aktualität zukünftig noch ihren Raum bekommen wird. Ich schaute also nach, was ich bereits über ihn und einen anderen angedeutet hatte (sehr wenig) und entdeckte dabei gespeicherte Entwürfe, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existierten. Genauso aber entdeckte ich Ausgelassenes und Unterschlagenes, was hier nun seinen Platz erhalten soll. Manches werde ich hoffentlich abrunden können, anderes erst recht auffrischen, um mich selbst für jenen Kontakt zu öffnen.
- Beginnen wir mit meinem Liebsten, der in all den Geschichten über Jahre hinweg am intensivsten Raum bekam. Damit ich den hinter mir habe. Dass ich das bereits sehr brüchige Gummiband sehr unemotional durchschnitt, könnte angekommen sein. Tat uns beiden nicht weh. Als er mich in meinem neuen Zuhause besuchte, faselte er was von „Ich würde dich zurücknehmen.“ Wie arrogant ich das angesichts der Tatsache fand, dass ICH das Ganze beendet hatte, sagte ich ihm nicht. Ich glaube, er hätte das diskutiert, aber nicht verstanden. Bei einem Spaziergang nahm er meine Hand, und das fühlte sich total falsch an, mein ganzer Körper reagierte mit Abscheu, also entzog ich sie ihm wieder. Mittlerweile stellt sich diese Abwehr jedes Mal ein, wenn er sich meldet. 2020 schrieb er mal, wie es mir ginge, und als ich ihm von familiären Katastrophen erzählte, schickte er mir Fotos von seinem Homeoffice. Weird. Den habe ich mal geliebt? Ein Freund fragte vor Monaten mal: „Hast du mal was von dem Clown gehört, mit dem du zusammen warst?“ Ich berichtete, dass er erst kürzlich eine Nachricht in meine Richtung abgelassen hatte, dass ich die schönste Muschi besäße, die er je gehabt hatte. Wie schön, dass dies mein hervorragendstes Merkmal aus deiner Sicht ist und du mich nicht etwa auf meinen Intellekt und meine Warmherzigkeit reduzierst! Das Wort „cringe“ bekommt einen Sinn, wenn man ihn kennt.
- „Matze“. Matze ist in der Zwischenzeit einer meiner besten Freunde geworden – in einem gemeinsamen Freundeskreis, der lange Zeit versuchte, uns zu verkuppeln. Sie fielen aus allen Wolken, als ich ihnen eröffnete, dass Matze und ich seit 10 Jahren miteinander vögeln. Er gehört quasi zu meiner Wahlfamilie und ist eine feste Bank. So ist er nicht mehr weg oder da, sondern immer gegenwärtig.
- Nils, der Mann mit dem „Kreislauf“. Wir sind noch locker verbunden, er meldet sich immer mal wieder, aber wir haben uns seit 7 Jahren nicht gesehen. Er scheint mich immer noch so zu sehen wie damals und zu ignorieren, dass sich meine Gepflogenheiten geändert haben. Ich bin mir sicher, dass er immer noch da wäre, wenn ich ihn brauche, aber er fehlt mir einfach nicht. 4 Jahre lang hat er mich begleitet und mir eine sehr gute Zeit beschert.
- „Essen“. Ebenso „Eat, Fuck, Sleep, Repeat“. Essen hat die Frau geheiratet, die er kurz vor mir kennengelernt hat. Die beiden haben einen fast anderthalbjährigen Sohn, und wir beide stehen in lockerem Kontakt. Ich bin sein Geheimnis, und die Worte, die wir wechseln, sind immer sehr warm. Ich freue mich so sehr für ihn, dass er sein Glück gefunden hat – denn das wurde ihm zuvor bereits 2x vom Sensenmann entrissen.
- Der Chatter, der sich genüsslich in mir breit machte. In vielerlei Hinsicht. Nach seinem Besuch bei mir waren seine Mailadresse und seine diversen Nicks im Chat gelöscht. Ich habe ihn unregelmäßig gegoogelt, weil ich wirklich wissen wollte, ob es mit seinem Quereinstieg nun geklappt hat. Nichts. Wie vom Erdboden verschwunden. Neulich im Chat dachte ich wirklich, ihn erkannt zu haben (da gewisse Eigenheiten im Smileyersatz, der Nick, die Farbe und die Begrifflichkeiten, die er mit anderen – von ihm immer bevorzugten – Chattern im Open nutzte, in der Kombination einfach zu auffällig für mich waren, als dass dies Zufall hätte sein sollen), aber der Angesprochene versicherte mir einigermaßen glaubhaft, dass er das wirklich nicht sei.
- „Wie gewonnen, so zerronnen“. Ich hätte ihn gar nicht mehr in diese Liste aufgenommen, wenn ich nicht unter den gespeicherten Entwürfen unseren Mailverlauf gefunden hätte. Um es nochmal zu betonen: DER IST EIN VERLUST! Es war die Rede davon, dass er noch 2-3 Jahre brauchen würde, um seine Partnerin zu befähigen, ihren Sohn alleine größer zu ziehen. Hm, ich würde ihn gerne daran erinnern, weiß aber nicht, wo ich ihn suchen soll. Vorname und Stadt (was auch Umland sein kann) werden da nicht reichen. Zumindest schließe ich nun nicht mehr aus, dass er iiiirgendwann nochmal auftaucht.
- „Oje“ und „Das Ganze nochmal von vorn“. Auch seinen Mailverlauf habe ich wohl hier gespeichert, um ihn zur eigenen Erbauung nochmal lesen zu können. Und ich habe mich sofort wieder in ihn verliebt. Er tauchte nach ca. einem Jahr nochmal auf, aber ich zeigte ihm die kalte Schulter. Dieses Hin und Her und damit ein Auf und Ab meiner Gefühle wollte ich nicht nochmal erleben. Jetzt allerdings würde ich ihm nochmal eine Chance geben. Falls ich überhaupt die Chance erhalte, ihm das mitzuteilen.
- „O.“ O war schon während seines dualen Studiums viel unterwegs und sehr eingespannt und hatte auch während unserer Zeit schon eine feste Freundin – die ihm jedoch nicht so viel Spielraum in der sexuellen Gestaltung ließ, wie ich das tat. Wie positiv ich doch formulieren kann, was andere als prüde bezeichnen. 😉 Jedenfalls weilt er bereits seit Langem 300 km entfernt von hier, und außer sporadischen heißen Grüßen passiert nichts mehr. Er wird mir immer einer der liebsten bleiben, die ich als Casual Lover kennengelernt habe. Nie vergesse ich, wie er abgeht, wenn ich ihm in den Nacken atme.
- Der Bankfuzzi. Bei ihm musste ich noch einen Kleinkredit holen, als ich umzog. In der Folge liefen wir uns draußen vor der Tür über den Weg, und er wollte wissen, ob alles gut geklappt habe. Das offensive Bürschchen meinte, ich könne ihm ja mal die Wohnung zeigen, wenn sie fertig sei. „Ich esse gerne Fleisch.“ Ähm. In dem Moment druckste ich rum, weil er mich auf dem falschen Fuß erwischt hatte, dass ich ihm Bescheid geben würde. Während ich noch darüber nachdachte, ob ich das wirklich tun soll, und ob er vielleicht einfach nur das Maul weit aufriss und dann kneifen würde – bei welcher Phase auch immer – bekam ich schon ein Schreiben, dass mein neuer Bankberater nun Herr Dingenskirchen sei. Na sowas. Versetzt? Gekündigt? Kein Fleisch, keine Fortsetzung mit Bankfuzzi.
- „Wieso eigentlich nicht?“ und „Neues!“. Ein toller Mann, schlau, sexy, gutaussehend, immer gut für lange Gespräche über die Welt. Professur in Regensburg. Ein Jammer.
- „Wenn irgendwo eine Tür zugeschlagen wird…“ dann vielleicht durch ihn. Bis auf seine ungeschlagene Weltmeisterschaft im Ghosten kann ich gerade nichts über ihn berichten.
- Strahlemann. Wir trafen uns nach diesem le-gen-dä-ren Date „Meine Gebete“ noch einmal bei mir. Anschließend hatte er keine Zeit, weil er wahlweise a) ins Fitnessstudio oder b) für Studium lernen musste. Ich dagegen bin erwachsen und weiß, dass er nicht aussprechen wollte, dass er entweder c) doch nicht reif für eine Frau wie mich war oder ihn d) irgendwas störte, was er sich ebenfalls nicht zu sagen traute. Wir trafen uns Monate später mal zufällig in der Stadt, er umarmte mich und strahlte. Meine Freundin („Nicht mit mir!“) fragte mich mit offenem Mund, wie ich den denn aufgerissen hätte?! Mit Geduld und Spucke. 1-2 Jahre später sah ich ihn im Lidl an der Kasse. Er sah mich auch, durfte mich aber nicht sehen, da er mit einer jungen Frau da war. Er war ein anderer: Aufgepumpt mit einem dicken Nacken. Und das Strahlen war auch nicht mehr da.
- „Angebot (ich denke nur lesbar)“. Dies ist eine der Geschichten, die ich irgendwie unterschlagen habe – vielleicht, weil der Sommer 2018 sehr lang und sehr ermüdend war. Da sie gerade auf interessante Art und Weise aktuell wird, liegt mir diese Beziehung besonders am Herzen. Sie wird eine der nächsten sein, die ich hier ausbreite, zusammen mit einer weiteren, die als Vorlauf zu dieser schon lange überfällig ist.
- „Kein Sex mit dem Ex“ erhält momentan ebenfalls ein Update. In dieser Geschichte ging es um meine allerersten Jungs/Männer (bzw. um 1, 2, 4, 5 und 11), und um 5 dreht sich mein heutiger Terminabgleich per Whatsapp. Seine letzte Nachricht vor 20 Minuten lautete „I’ll do my very best.“
Und wer weiß – vielleicht hole ich auch noch 2 andere unterschlagene Männer nach, die mir in den letzten 2-3 Jahren zeitweise wichtig waren und sich dann sehr unwichtig gemacht haben.