Was wurde eigentlich aus …

Wer jetzt eine Fotostrecke mit einstigen Kinderstars erwartet hat, könnte enttäuscht sein. Lies trotzdem weiter, denn das kann interessant werden.

Ich räume gerade auf – meinen Kopf, meine Dateien und alte Geschichten. Meine Blogbeiträge hatte ich nie irgendwo außer auf dieser Website gespeichert, und diese habe ich nun erstmal gesammelt und mit einem Inhaltverzeichnis versehen, nebst der Uhrzeit der Veröffentlichung. So frische ich meine Erinnerungen auf und kann sie besser einordnen. Dabei fiel mir auf, dass ich natürlich nur Bruchstücke von Beziehungslinien beschreibe – was so gewollt ist – so manche Wendung oder Fortsetzung aber nun ergänzen möchte. Und möglicherweise hat sich jemand ja schon einmal die Titelfrage gestellt, falls aber nicht, dann gehört der Nutzen eben alleine mir.

Es gibt da nämlich eine Beziehung, die ich trotz der Relevanz für mich aus verschiedenen Gründen nie weiter hier beschrieben habe, die aber gerade wegen der neuen Aktualität zukünftig noch ihren Raum bekommen wird. Ich schaute also nach, was ich bereits über ihn und einen anderen angedeutet hatte (sehr wenig) und entdeckte dabei gespeicherte Entwürfe, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existierten. Genauso aber entdeckte ich Ausgelassenes und Unterschlagenes, was hier nun seinen Platz erhalten soll. Manches werde ich hoffentlich abrunden können, anderes erst recht auffrischen, um mich selbst für jenen Kontakt zu öffnen.

  • Beginnen wir mit meinem Liebsten, der in all den Geschichten über Jahre hinweg am intensivsten Raum bekam. Damit ich den hinter mir habe. Dass ich das bereits sehr brüchige Gummiband sehr unemotional durchschnitt, könnte angekommen sein. Tat uns beiden nicht weh. Als er mich in meinem neuen Zuhause besuchte, faselte er was von „Ich würde dich zurücknehmen.“ Wie arrogant ich das angesichts der Tatsache fand, dass ICH das Ganze beendet hatte, sagte ich ihm nicht. Ich glaube, er hätte das diskutiert, aber nicht verstanden. Bei einem Spaziergang nahm er meine Hand, und das fühlte sich total falsch an, mein ganzer Körper reagierte mit Abscheu, also entzog ich sie ihm wieder. Mittlerweile stellt sich diese Abwehr jedes Mal ein, wenn er sich meldet. 2020 schrieb er mal, wie es mir ginge, und als ich ihm von familiären Katastrophen erzählte, schickte er mir Fotos von seinem Homeoffice. Weird. Den habe ich mal geliebt? Ein Freund fragte vor Monaten mal: „Hast du mal was von dem Clown gehört, mit dem du zusammen warst?“ Ich berichtete, dass er erst kürzlich eine Nachricht in meine Richtung abgelassen hatte, dass ich die schönste Muschi besäße, die er je gehabt hatte. Wie schön, dass dies mein hervorragendstes Merkmal aus deiner Sicht ist und du mich nicht etwa auf meinen Intellekt und meine Warmherzigkeit reduzierst! Das Wort „cringe“ bekommt einen Sinn, wenn man ihn kennt.
  • „Matze“. Matze ist in der Zwischenzeit einer meiner besten Freunde geworden – in einem gemeinsamen Freundeskreis, der lange Zeit versuchte, uns zu verkuppeln. Sie fielen aus allen Wolken, als ich ihnen eröffnete, dass Matze und ich seit 10 Jahren miteinander vögeln. Er gehört quasi zu meiner Wahlfamilie und ist eine feste Bank. So ist er nicht mehr weg oder da, sondern immer gegenwärtig.
  • Nils, der Mann mit dem „Kreislauf“. Wir sind noch locker verbunden, er meldet sich immer mal wieder, aber wir haben uns seit 7 Jahren nicht gesehen. Er scheint mich immer noch so zu sehen wie damals und zu ignorieren, dass sich meine Gepflogenheiten geändert haben. Ich bin mir sicher, dass er immer noch da wäre, wenn ich ihn brauche, aber er fehlt mir einfach nicht. 4 Jahre lang hat er mich begleitet und mir eine sehr gute Zeit beschert.
  • „Essen“. Ebenso „Eat, Fuck, Sleep, Repeat“. Essen hat die Frau geheiratet, die er kurz vor mir kennengelernt hat. Die beiden haben einen fast anderthalbjährigen Sohn, und wir beide stehen in lockerem Kontakt. Ich bin sein Geheimnis, und die Worte, die wir wechseln, sind immer sehr warm. Ich freue mich so sehr für ihn, dass er sein Glück gefunden hat – denn das wurde ihm zuvor bereits 2x vom Sensenmann entrissen.
  • Der Chatter, der sich genüsslich in mir breit machte. In vielerlei Hinsicht. Nach seinem Besuch bei mir waren seine Mailadresse und seine diversen Nicks im Chat gelöscht. Ich habe ihn unregelmäßig gegoogelt, weil ich wirklich wissen wollte, ob es mit seinem Quereinstieg nun geklappt hat. Nichts. Wie vom Erdboden verschwunden. Neulich im Chat dachte ich wirklich, ihn erkannt zu haben (da gewisse Eigenheiten im Smileyersatz, der Nick, die Farbe und die Begrifflichkeiten, die er mit anderen – von ihm immer bevorzugten – Chattern im Open nutzte, in der Kombination einfach zu auffällig für mich waren, als dass dies Zufall hätte sein sollen), aber der Angesprochene versicherte mir einigermaßen glaubhaft, dass er das wirklich nicht sei.
  • „Wie gewonnen, so zerronnen“. Ich hätte ihn gar nicht mehr in diese Liste aufgenommen, wenn ich nicht unter den gespeicherten Entwürfen unseren Mailverlauf gefunden hätte. Um es nochmal zu betonen: DER IST EIN VERLUST! Es war die Rede davon, dass er noch 2-3 Jahre brauchen würde, um seine Partnerin zu befähigen, ihren Sohn alleine größer zu ziehen. Hm, ich würde ihn gerne daran erinnern, weiß aber nicht, wo ich ihn suchen soll. Vorname und Stadt (was auch Umland sein kann) werden da nicht reichen. Zumindest schließe ich nun nicht mehr aus, dass er iiiirgendwann nochmal auftaucht.
  • „Oje“ und „Das Ganze nochmal von vorn“. Auch seinen Mailverlauf habe ich wohl hier gespeichert, um ihn zur eigenen Erbauung nochmal lesen zu können. Und ich habe mich sofort wieder in ihn verliebt. Er tauchte nach ca. einem Jahr nochmal auf, aber ich zeigte ihm die kalte Schulter. Dieses Hin und Her und damit ein Auf und Ab meiner Gefühle wollte ich nicht nochmal erleben. Jetzt allerdings würde ich ihm nochmal eine Chance geben. Falls ich überhaupt die Chance erhalte, ihm das mitzuteilen.
  • „O.“ O war schon während seines dualen Studiums viel unterwegs und sehr eingespannt und hatte auch während unserer Zeit schon eine feste Freundin – die ihm jedoch nicht so viel Spielraum in der sexuellen Gestaltung ließ, wie ich das tat. Wie positiv ich doch formulieren kann, was andere als prüde bezeichnen. 😉 Jedenfalls weilt er bereits seit Langem 300 km entfernt von hier, und außer sporadischen heißen Grüßen passiert nichts mehr. Er wird mir immer einer der liebsten bleiben, die ich als Casual Lover kennengelernt habe. Nie vergesse ich, wie er abgeht, wenn ich ihm in den Nacken atme.
  • Der Bankfuzzi. Bei ihm musste ich noch einen Kleinkredit holen, als ich umzog. In der Folge liefen wir uns draußen vor der Tür über den Weg, und er wollte wissen, ob alles gut geklappt habe. Das offensive Bürschchen meinte, ich könne ihm ja mal die Wohnung zeigen, wenn sie fertig sei. „Ich esse gerne Fleisch.“ Ähm. In dem Moment druckste ich rum, weil er mich auf dem falschen Fuß erwischt hatte, dass ich ihm Bescheid geben würde. Während ich noch darüber nachdachte, ob ich das wirklich tun soll, und ob er vielleicht einfach nur das Maul weit aufriss und dann kneifen würde – bei welcher Phase auch immer – bekam ich schon ein Schreiben, dass mein neuer Bankberater nun Herr Dingenskirchen sei. Na sowas. Versetzt? Gekündigt? Kein Fleisch, keine Fortsetzung mit Bankfuzzi.
  • „Wieso eigentlich nicht?“ und „Neues!“. Ein toller Mann, schlau, sexy, gutaussehend, immer gut für lange Gespräche über die Welt. Professur in Regensburg. Ein Jammer.
  • „Wenn irgendwo eine Tür zugeschlagen wird…“ dann vielleicht durch ihn. Bis auf seine ungeschlagene Weltmeisterschaft im Ghosten kann ich gerade nichts über ihn berichten.
  • Strahlemann. Wir trafen uns nach diesem le-gen-dä-ren Date „Meine Gebete“ noch einmal bei mir. Anschließend hatte er keine Zeit, weil er wahlweise a) ins Fitnessstudio oder b) für Studium lernen musste. Ich dagegen bin erwachsen und weiß, dass er nicht aussprechen wollte, dass er entweder c) doch nicht reif für eine Frau wie mich war oder ihn d) irgendwas störte, was er sich ebenfalls nicht zu sagen traute. Wir trafen uns Monate später mal zufällig in der Stadt, er umarmte mich und strahlte. Meine Freundin („Nicht mit mir!“) fragte mich mit offenem Mund, wie ich den denn aufgerissen hätte?! Mit Geduld und Spucke. 1-2 Jahre später sah ich ihn im Lidl an der Kasse. Er sah mich auch, durfte mich aber nicht sehen, da er mit einer jungen Frau da war. Er war ein anderer: Aufgepumpt mit einem dicken Nacken. Und das Strahlen war auch nicht mehr da.
  • „Angebot (ich denke nur lesbar)“. Dies ist eine der Geschichten, die ich irgendwie unterschlagen habe – vielleicht, weil der Sommer 2018 sehr lang und sehr ermüdend war. Da sie gerade auf interessante Art und Weise aktuell wird, liegt mir diese Beziehung besonders am Herzen. Sie wird eine der nächsten sein, die ich hier ausbreite, zusammen mit einer weiteren, die als Vorlauf zu dieser schon lange überfällig ist.
  • „Kein Sex mit dem Ex“ erhält momentan ebenfalls ein Update. In dieser Geschichte ging es um meine allerersten Jungs/Männer (bzw. um 1, 2, 4, 5 und 11), und um 5 dreht sich mein heutiger Terminabgleich per Whatsapp. Seine letzte Nachricht vor 20 Minuten lautete „I’ll do my very best.“

Und wer weiß – vielleicht hole ich auch noch 2 andere unterschlagene Männer nach, die mir in den letzten 2-3 Jahren zeitweise wichtig waren und sich dann sehr unwichtig gemacht haben.

Ups.

Verrückt, aber ich lese dieses Ereignis immer wieder gerne! 😀

luderliederlich

oder: warum Stress für’n Arsch ist.

Er hatte sich für 11 Uhr angekündigt. Er kann immer nur um die Mittagszeit und muss dann wieder zur Arbeit. Am Tag davor regte er an, es würde ihn erfreuen, wenn ich ihn mit einem Plug erwarten würde. Diesen Wunsch erfüllte ich ihm gerne, diesmal sollte es aber der schönste sein, der in meinem Besitz ist. Mein Liebster hatte ihn mir geschenkt. Vielleicht als Anlass zum Einjährigen, vielleicht auch einfach nur so. Ich notiere mir nicht, wann ich welche Geschenke bekomme, genauso wenig, wie ich mir notiere, wann ich wem zu welchem Anlass Geschenke mache.

Dass er angenehm zu tragen ist, das wusste ich von diversen Gelegenheiten. Zum Beispiel von jenem Abend, an dem ich schon fast vergessen hatte, dass er in mir steckte, bis ich Pinkeln ging und er mir beinahe in die Schüssel gescheppert wäre. Und es wäre nicht meine eigene gewesen.

Markenname:…

Ursprünglichen Post anzeigen 805 weitere Wörter

Du weißt, dass dein Date zu jung für dich ist

… wenn du mit ihm Inglourious Basterds guckst und am Ende sagst, dass du es sehr geil findest, dass da sogar Bela B. mitgespielt hat und er fragt, wer denn Bela B. sei. Ich (zu ihm gewandt); „Einer von den Ärzten?!“ Er: „Welche Ärzte?“

Letztes Date.

Das ist 3 Jahre her, heute wüsste er vielleicht eventuell gerade so aus der Presse, wer die Ärzte sind. Weil sie die beste Band der Welt sind und wissen, was sie tun.

XYZ, die Drölfste

Nachricht von nicht gespeicherter Nummer. „Bist du auf [dem Volksfest] unterwegs?“ Sonst nichts. Dem Wortlaut nach muss ich die Nummer wohl mal gekannt haben. Ein Blick auf das Profilfoto: Ach guck. Er schon wieder. Muss ordentlich zugelegt haben. Das war lediglich eine Feststellung, keine Wertung.

Mir schwirrten Antworten durch den Kopf.

a) Nein.

b) Das muss eine andere tolle Frau gewesen sein.

c) Was willst du?

Jedoch keine Kombination davon, das wäre zu viel gewesen. Stattdessen habe ich die Nachricht einfach gelöscht. So wie vor etwa 15 Monaten. Ich weiß nicht mehr ganz genau, was er schrieb, aber es beinhaltete sowas wie „Hab an dich gedacht und mich gefragt, ob es irgendwas gibt, was du brauchst“ und ich merkte schon, dass er das wirklich nett zu meinen schien. Ganz kurz durchzuckte es mich, ihn zu fragen, ob er eine neue Stelle für mich wüsste, aber ich hatte eigentlich keine Lust, ihm meine Befindlichkeiten zu erklären. Daher antwortete ich wahrheitsgemäß: „Meine Ruhe.“ War auch wieder falsch. Seine Worte in etwa: Ich hätte ihm wohl nicht verziehen, und er könnte das verstehen und irgendwelches Blabla. Meine Worte dagegen: Er nehme sich zu wichtig, denn ich sei krank und würde das vermutlich noch bleiben, und das hätte null mit ihm zu tun. Innerlich fragte ich mich, ob ich da wieder einem Narzissten aufgesessen sei – aber da er für mich schon Vergangenheit war, spielte das auch keine Rolle. Er ließ mich wissen, wenn es „für mich dran“ sei, mit ihm zu reden, sollte ich mich melden. Ein paar Minuten später löschte ich die Nachricht. Man erinnert sich: Er beendete die gleichzeitig lange und kurze Liaison mit einem „Alles Gute für deinen weiteren Weg“, weil er sich nicht auf mich einlassen konnte. Kein „Aber wir können mal ein Bierchen trinken oder ins Kino gehen oder vögeln oder über Gott und die Welt quatschen.“ Nein, vielmehr eine vollumfängliche Ablehnung. Und darauf reagiere ich – glücklicherweise – mit ebensolchem Desinteresse. Das ist unumkehrbar.

Ich gehe heute ebenso wie zum Zeitpunkt seiner kurzen Nachricht davon aus, dass er ziemlich stramm gewesen sein muss. Daher auch keine Füllworte oder Gruß oder Namen. Natürlich beschäftigt es mich trotzdem ein bisschen, sonst würde ich nicht darüber schreiben. Es ist nicht leicht für mich, intensive Gefühle aus der Vergangenheit einfach auszulöschen und so zu tun, als wäre nichts geschehen.

Ich bin versucht, Wetten abzuschließen, ob sich auch F. irgendwann mal wieder meldet. Als ich im Verlauf der letzten Jahre viel bei Youtube unterwegs war, habe ich mal meine Abos durchforstet und sortiert und gelöscht. Von ihm kam nicht mehr viel, sportlich ist er offenbar nicht mehr unterwegs. Stattdessen scheint er unter die Schwurbler gegangen zu sein, zumindest war da ein Video mit vielen kritischen Fragen (wie üblich: nur Fragen, keine Aussagen, die falsifizierbar wären), und je länger ich ihm beim Reden zusah, umso mehr widerte es mich an, wie er sprach. Nein, es wäre besser, wenn auch er nicht mehr auftaucht, denn ich übe mich ja in Freundlichkeit. Und die hat Grenzen.

Déjà-vu

Es gibt da jemanden. Wir haben uns langsam schriftlich angenähert, es war wie im gleichen Publikum zu sitzen und dabei festzustellen, dass wir ähnlich über das denken, was wir da sehen. Und wie das halt so bei mir ist – ich werde dann neugierig, ob dieser erste Eindruck auch bei genauerer oder breiterer Betrachtung bestätigt wird. Da er von der schüchternen und zurückhaltenden Sorte ist und nicht den ersten Schritt macht, um eine Zurückweisung zu vermeiden und ich gleichzeitig das Bedürfnis nach einem typischen und traditionellen Kennenlernen hatte, statt wie sonst den Sex dabei in den Vordergrund zu stellen, ermutigte ich ihn. Nach geraumer Zeit gingen wir spazieren und führten dabei Gespräche, die bestätigten und sogar aufzeigten, dass wir mehr Interessen und Werte teilen, als ich gedacht hätte. Wir gingen ein zweites Mal spazieren. Am Ende fühlte sich das mehr nach einem Date an, während das erste Mal irgendwie beiläufig erschien. Es wirkte einfach so „normal“ für mich, unkompliziert, erwartungsfrei, wenn wir Zeit miteinander verbrachten.

Im schriftlichen Kontakt spürte ich jedoch, dass er auf eine andere Ebene wollen würde, das aber nicht auszusprechen wagte. Es waren vorsichtige Andeutungen, die ich natürlich als solche wahrnahm, die man jedoch genauso gut auch belanglos hätte interpretieren können. Daher stieg ich mehr und mehr darauf ein, damit er sich weiter ermutigt fühlen konnte. Letztlich will ich ohnehin mit einem Mann, mit dem ich geistig derart intim bin, auch körperlich intim werden. Wenn ich über ihn spreche, dann sind Worte wie „ficken“ einfach deplatziert, das ist nicht seine Sprache. Wer weiß, vielleicht mutiert er irgendwann, aber für mich ist das auch in Ordnung so. Schließlich habe ich weitere Quellen, um ordentlich gefickt zu werden, und diese Art der Abwechslung tut mir auch mal gut.

Weil wir seine Schüchternheit und Unsicherheit (lange Geschichte kurz zusammen gefasst: Da hat eine Frau großen Schaden angerichtet) thematisierten, nahm ich das Ganze in die Hand und sorgte für ein Date, bei dem er nicht viel tun müsse, sich verführen lassen und genießen könne und somit die unwiderlegbare Erfahrung machen würde, von mir nicht abgelehnt zu werden. Allein der Gedanke machte ihn heiß, er kam etwas aus sich heraus, und wir machten also Nägel mit Köpfen. Im Vergleich zu dem, was ich in den letzten Jahren so zu erzählen hatte, war es unspektakulär. Aber schön. So unschuldig. Also, von seiner Seite aus. Und ich war weder fordernd, noch haute ich ihm Dirty Talk um die Ohren oder zeigte ihm alle Facetten des Luders, das ihn gerade in sich hatte. Definitiv wiederholenswert und ausbaufähig, in erster Linie wegen der geistigen Passung.

Hinterher googelte ich ihn. Ihr wisst schon, wegen der Augen. Von denselben fiel er mir dann wie Schuppen, als ich feststellte, dass ich das schonmal getan haben musste, denn mir kamen die Bilder sehr bekannt vor. Dass ich wusste, wo er arbeitet, war in diesem Fall vereinfachend, damals wusste ich es nicht. Damals wusste ich nur den Namen von seinem Klingelschild. In der Vorbereitung jenes Dates hatte ich eine Adresse (was übrigens seinerzeit eine andere war) und vermutlich die Info, „die untere Klingel“ oder so zu nehmen, wie das eben so läuft, wenn man den Namen nicht sagen will. Natürlich wollte er das nicht, hatte er mich doch „bestellt“ (ich weiß nicht mehr, über was für eine Seite und darum auch nicht, wann) und mit ziemlicher Sicherheit kein Interesse daran, von mir gestalkt zu werden. Denn damals, das weiß ich jetzt, war er noch verheiratet. Und damals, das weiß ich jetzt auch, bekam er von ihr quasi keinen Sex, so dass ihm nichts anderes übrig blieb, eine Frau dafür zu bezahlen. Schon damals war es natürlich unspektakulär, aber nett. Ich weiß noch, dass ich hoffte, er würde das wiederholen, weil es so einfach und angenehm mit ihm war, unkompliziert und er so süß. Vor allem erinnere ich mich daran, dass wir später im Bett das Kondom suchten und nicht fanden. Ich fand es später zuhause unter der Dusche.

Als mir das Deja-vu richtig bewusst wurde, wurde mir erst sehr heiß. Aus Scham. Was, wenn er das auch bemerkt hat? Da erinnerte ich mich, dass wir über seine Firma sprachen, die ich aus anderem Zusammenhang kenne und ihm sagte, dass wir uns da vielleicht sogar mal begegnet sind. Er sagte nachdenklich „Das kann sein“ und sah dabei aus, als hätte er auch ein Deja-vu oder zumindest ein flüchtiges „Ja, ich kenn dich auch irgendwoher“ im Kopf. Möge er dieses Gefühl nun bitte mit seiner Firma verbinden. Oder es ist am Ende sogar egal. Wir werden sehen.

Lesen/Leben

Dass beides voneinander untrennbar ist, wissen vor allem Buchlinge.

Ich lese wieder. In „Zerstreut“ prophezeite ich, dass es ein Erfolg sein würde, wenn ich eines oder mehrere meiner eingepackten Bücher würde gelesen haben. Über Bücher fand ich mich in mehrfacher Hinsicht wieder. (Hier endet der Satz.)

Als erstes versuchte ich mich an was Leichtem, Lustigem, in unabhängig voneinander funktionierende Kapitelchen aufgeteilt. Mir schwante, dass mich das nicht zu sehr anstrengen würde, solange die Konzentration noch so mittel war. Und es funktionierte. Auch deshalb so prächtig, weil es sich beim Lesen anhörte, als würde mir das Buch vorgelesen werden. Haste nämlich die Stimme vom Sträter in den Ohren, dann liest sich das Buch fast von alleine, weil du die Geschichten teilweise schon das eine oder andere Mal gehört hast. Nachdem ich damit fertig war, habe ich hin und wieder auf der Wiese kleine Lesungen abgehalten, bei denen wir uns alle weggeschmissen haben. Unbedingte Leseempfehlung daher: Alles von Torsten Sträter. Alles. Sehr fähiger Mann, in allem, was er tut und sagt.

Als nächstes griff ich nach einem Roman, den ich gerade dann in der Buchhandlung bestellt hatte, als die Buchhandlungen 2020 das erste Mal wieder öffneten. Aber ich konnte es nicht lesen. Auch weil ich alle meine Sinne beisammen haben wollte, ein vermutet großartiges Buch meines Lieblingsautors zu lesen, um es gebührend verarbeiten zu können. Nun war offenbar der richtige Zeitpunkt dafür. Ich saugte es auf, machte mir Notizen, weil mich sowohl Worte als auch Wortbilder und sogar die Illustrationen wahnsinnig inspirierten. Dieses Buch machte einen wichtigen Teil meiner Therapie aus, weil ich einige überraschende Erkenntnisse erlangte und weil ich parallel all diese Bilder handhabbar umsetzte, um sie für immer als Erinnerung, Mahnung und Motivation für meinen Veränderungsprozess mitnehmen und anfassen zu können. Es war wie für mich geschrieben, und ich werde Herrn Moers für immer dankbar sein. Unbedingte Buchempfehlung: Alles von Walter Moers. Mindestens alles, was nach dem kleinen Arschloch kam. Gerne aber auch das.

Dann begann ich ein Sachbuch, von dem ich mir auch Freude versprach, das sich aber nicht so leicht weglesen ließ. Viel Input. Und dann noch die ständigen Ablenkungen, wenn ich wegen Verweisen und Fußnoten beim Lesen googelte. Von einem halben Tag Spielen auf „Guess the correlation“ mal abgesehen. An diesem Buch lese ich noch immer, parallel mit anderen. Ja, auch das geht wieder und zeigt, wie gut es mir geht. Ergo: Empfehlung für „Kleinste gemeinsame Wirklichkeit“ von Mai-Thi Nguyen-Kim.

Das zweite Sach-/Fachbuch, das ich anfing, ist eher schwere Kost. Es hat nebenbei therapeutischen Effekt, soll es auch haben, das ganze Thema eigentlich, ich lese es jedoch vielmehr zur fachlichen Fortbildung. Mehrfach musste ich es zuklappen und viel in mich gehen, eruieren, was das mit meiner Familie zu tun hat, dann wieder häppchenweise lesen. Ich könnte es empfehlen, lasse es aber besser aus Gründen der Identitätswahrung. Oder so.

Und weil ich ja viel unterwegs war, um Zeug zu kaufen, das mir fehlte, kam ich am Einkaufszentrum nicht vorbei. So ließ ich mich sogar dazu hinreißen, in einer Buchladenkette zu kaufen, welche ich aus Gründen eher meide, aber diesmal dachte ich: Scheiß drauf – und kaufte mir den Krömer. Lesen würde ich das Buch früher oder später sowieso wollen, also konnte ich es auch gleich neu kaufen. Und damit ein Zeichen für den Bedarf setzen. Hier lautet die Leseempfehlung also „Glaub nicht alles, was du denkst“ von Kurt Krömer. Sein (auch unterhaltsamer) Bericht über seine psychischen Erkrankungen und deren Therapie. Las sich leicht für mich, da inhaltlich bekannt und doch an meinem Zustand vorbei. Wenn ich mal ein Tränchen verdrückt habe, dann seinetwegen.

Genauso ging es mir mit einem weiteren Erfahrungsbericht, ebenso Comedienne, diesmal anderes Störungsbild. „Keine Panik, liebe Angst!“ von Käthe Lachmann. Das hat Thalia für einen Euro verramscht! Eine Schande! Nicht das Buch, sondern der Umstand, dass dieses Buch offenbar zu selten gekauft wurde, um es nun weiiiit unter Wert zu verkaufen. Es war genauso gut wie wahr wie unterhaltsam wie ermutigend wie geeignet für Lesungen auf der Wiese. Guter Stoff, wirklich. Lest es oder empfehlt es anderen.

Und nun gehe ich endlich an den riesigen Stapel in meinem Bücherregal, wo die Bücher nicht nebeneinander stehen, sondern übereinander liegen. Die sogenannten SuBs – Stapel ungelesener Bücher. Ich hatte zwischendurch schon Sorge, ich würde auch so eine werden, deren Hobby es ist, Bücher nur zu kaufen. Nein, in den letzten 2 Wochen habe ich schon 3 davon durch, und in den nächsten Wochen und Monaten werde ich die alle verschlingen.

Sehr zum Leidwesen des Stapels noch ungesehener DVDs. In den letzten 2 Jahren habe ich ja lieber Filme konsumiert, statt zu lesen, und daher noch in den letzten Wochen alles für AppelundEi gekauft, was interessant erschien. Noch 53 an der Zahl. Ok, das Jahr ist noch lang.

Packliste

Falls du jemals in eine Rehabilitationseinrichtung willst oder musst, egal welcher Indikation, dann packe neben dem, was die Klinik dir eventuell als notwendig vorschlägt (Sportkleidung und so), unbedingt Folgendes ein:

Eine Industriepackung Ohropax. Die wirst du nicht nur nachts brauchen, sondern auch tagsüber, falls du dich mal zurückziehen willst, nicht nur auf deinem Zimmer, sondern um IRGENDWO Stille zu genießen. Sonst hörst du deine ZimmernachbarIn schnarchen, furzen, telefonieren, Podcast hören oder Podcast erstellen. Pausenlos quasselnde Leute triffst du überall.

Dein eigenes Kopfkissen. Dem kannst du vertrauen. Am besten noch ein Nackenhörnchen für bequemes Liegen oder Anlehnen außerhalb deines Zimmers. Sonst kann es sein, dass du mehr Massage brauchst als geplant, weil du pausenlos Nacken hast. Oder Nacken plus Schulter. Ist alles unangenehm.

Ein Spannbettlaken. Für ein Einzelbett natürlich, maximal 100 cm breit, denn mehr Platz wird man dir zum Schlafen nicht zugestehen. Warum auch, schließlich sollst du ja in dem Bett alleine schlafen und nur schlafen. Hast du kein eigenes Laken, fummelst du zwischen den Bettwäschewechseln dauernd selbst an den Ecken und Kanten herum oder drehst durch, weil alles so unordentlich ist. Bist du professionelle BettenmacherIn, dann stört dich das vermutlich nicht. Alle anderen schon.

Kondome. Quatsch, das war ein Witz. Kannste getrost vergessen. Den Mädels empfehle ich allerdings, das Lieblingsspielzeug einzupacken. Oder zwei, der Abwechslung wegen. Es sei denn, es klappt auch mit dem berührungslosen Orgasmus. Vor allem auf Kommando. Ergo: Spielzeug.

Stöpsel in verschiedenen Größen für Waschbecken und/oder Duschwanne. Möchtest du mal 2 Teile Wäsche waschen, dann tun sie dir gute Dienste. Sonst bist du Teil des immerwährenden Krieges um die Waschmaschinen und Trockner (je eine/r auf 120 PatientInnen).

Apropos Wäsche: Ein kleines Wäschetrocknerhängerdings für die Heizung. Für eben genannte Kleinteile, die du mal zwischendurch wäscht.

Dein geliebtes Waschmittel, falls du da empfindlich bist. Das in der Reha riecht nämlich intensiv.

Besteck, also großer und kleiner Löffel, Gabel, scharfes Messer. Glaub mal nicht, dass du irgendwas davon aus dem Speisesaal mitnehmen oder ungesehen herausschmuggeln kannst (du wirst sogar von MitpatientInnen denunziert deswegen), auch außerhalb von Pandemiezeiten.

Tupperdosen, um erlaubte Nachtische, geschmierte Brötchen oder Brote, Salat oder sonstige Zwischenmahlzeiten mitzunehmen. Denn selbstverständlich ist es dir auch nicht gestattet, Geschirr aus dem Speisesaal zu entfernen.

Eine kleine Kühlbox, die du im Zimmer gekonnt tarnst, denn natürlich darfst du die nicht mitbringen. Solltest du aber. Du wirst schon wissen, wieso.

Einen großen Thermobecher mit Deckel, auslaufsicher, damit du unkleckerhaft deinen Kaffee, Tee oder sonstige Heißgetränkspezialitäten mit dir herumtragen kannst. Zur Reinigung desselben (und des Geschirrs und der Tupperdosen) einen Schwamm, Spüli und eine Flaschenbürste.

Maggi und sonstige Gewürze nach deinem Geschmack. Nicht nur, dass das Essen (selbst wenn frisch gekocht) in der Regel dem durchschnittlichen Gaumen entsprechend eher neutral gewürzt ist, dir wird das Gewürz im Speisesaal auch nicht separat geboten.

Schere, Klebeband in verschiedenen Breiten, flüssiger Klebstoff, einen Schreibblock, Edding, Briefumschläge, Reisenähzeug. Auch dann, wenn du keine große BastlerIn bist. Wenn es soweit ist, wirst du dich an meine Ratschläge erinnern und mir danken.

Deine üblichen Bedarfsschmerzmittel, eine Wärmflasche, Pflaster. Wenn du diese nämlich dringend brauchst, ist das Schwesternzimmer gerade nicht besetzt – aus verschiedenen nachvollziehbaren und unabwägbaren Gründen, oder sie sind in der Übergabe. Auch ein Streik kann dir dazwischenkommen.

Und um Himmels Willen reise mit dem Auto an, wenn möglich! Dann kannst du für alle Eventualitäten und jedes Wetter alles an Kleidung, Hobbyzeug, Klappstuhl und was dir sonst noch so einfällt, einpacken. Denn: Wenn man dir eine Verlängerung anbietet, dann nimmst du die gefälligst und jammerst nicht, dass du nur für 4 Wochen Zeug dabei hast! Natürlich kannst du dir vor Ort was kaufen. Vermutlich. Aber es erspart dir den Ärger, viel Geld für etwas auszugeben, das zuhause ungenutzt rumliegt.

Pro-Tipp: Selbst als NichtraucherIn suche bitte von Anfang an die Raucherecke auf. Das verschafft dir Kontakte und sämtliche Informationen, die man dir nicht offiziell mitgeteilt hat. Und manchmal ist diese Ecke eine großartige und nützliche Ergänzung der sonstigen Anwendungen. Vertrau mir.

Orgasmus im Schlaf

Ich bin völlig fasziniert.

Als es das erste Mal geschah, da war ich mir nicht sicher, ob ich es vielleicht gerade nur geträumt hatte. Denn ich hatte erst wenige Tage zuvor ein Hypnosevideo bei yt gesehen oder vielmehr gehört, in dem mich ein Hypnotiseur mit einem berührungslosen Orgasmus bekannt gemacht hat. Ich war eher zufällig darauf gestoßen und hörte es mir zunächst skeptisch, aber dennoch interessiert an. Und diese Welle an Orgasmus, die ich allein durch meine Vorstellung verspürte, war sehr überraschend, unbekannt und eben faszinierend für mich.

Als es das zweite Mal geschah, dass ich mit dieser Welle aufwachte – als Höhepunkt eines erotischen Traumes – da war ich noch immer überrascht. Gleichzeitig war ich erfreut, dass ohne weiteres „Training“ offenbar die gleiche Wirkung rein zufällig und unerwartet eintrat. Als Frau, die überhaupt erst relativ spät einen Orgasmus hatte, weil ich früher nie neugierig genug darauf gewesen war, mich auf verschiedene Weise auszuprobieren und außerdem der irrigen Annahme anhing, dass es mit einem Partner ohnehin schöner sein würde, ist das eine immens entspannende Erfahrung, dass ich ohne wirkliche Anstrengung einen Orgasmus haben kann. Anstrengend war es damals mit einem Partner, dem es lästig zu sein schien, mir dabei zu helfen. Damals wusste ich aber auch noch nicht, dass ich mittlerweile je nach Laune und körperlicher Verfassung auf verschiedenste Arten und mithilfe unterschiedlicher Fantasien sogar recht schnell kommen kann.

Das faszinierendste Mal jedoch war vor 2 oder 3 Nächten. Wieder war es ein begleitender Traum, in dem ich masturbierte. Vor jemandem. Vor wechselnden Jemanden, glaube ich. An mehr kann ich mich nicht erinnern, aber dieses Mal merkte ich schon am Beginn der Welle, dass nun ein Traum enden und das Aufwachen beginnen würde. Daher war ich schon wach genug, als die Welle meinen Unterleib schüttelte und hochhob, so dass ich registrieren konnte, dass meine Hände weit vom Unterleib entfernt waren und hörte mich dann 4x stöhnen. Es kam einfach, so wie „es mich atmet“, wenn ich entspannt bin. Die Wände hier sind sehr dünn, und man kann Zimmernachbarinnen schnarchen hören. So fragte ich mich, ob nun gegen Mitternacht irgendjemand um mich herum von meinem Stöhnen wach geworden sein könnte, nicht wissend, was da gerade völlig Unwillkürliches geschehen war.

Weder befinde ich mich zuhause in meiner gewohnten Umgebung, noch bin ich gerade stressfrei, ausgeglichen oder sexuell ausgelastet. Und wenn TROTZ dieser Umstände eine so entspannte und entspannende Welle in mir ist, dann beruhigt mich das ungemein. Wer weiß, was da noch so kommt, wenn ich mal wieder richtig Ich bin.

Zerstreut

Neulich, im Februar, da tönte ich, jetzt ginge es wieder los mit dem Schreiben.

Seit ich jedoch wieder einen Rechner habe, lockten Ablenkungen. Tutorials, Podcasts (ja, ich weiß, das ginge auch mit dem Handy, aber mein altes Ding schafft nicht mehr so viel, und ich habe gerne Überblick), ein altes Spiel und natürlich wieder der alte Chat. Dazu kommt, dass ich generell seit ca. einem Jahr nicht so in der Spur bin, z. B. gedanklich. Ich kann mich nicht konzentrieren. Ich bin ständig mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigt, auch weil ich von dem einen schnell eine Pause brauche und dann das andere mache. Machen kann. Machen muss. Nein, ich versuche jetzt nicht, das bis ins Kleinste zu erklären, das wird mir gerade ohnehin nicht gelingen und interessiert vielleicht auch gar nicht. Es muss reichen, dass die Überschrift schon toll zusammen fasst, worum es heute gehen soll.

Mein Ich ist zerstreut. Zerschlagen. Durcheinander. Einzelne Teile nicht da, wo sie sein sollen. Ich bin als Ganzes nicht „rund“, keine Einheit. Darunter leide ich seit geraumer Zeit, und es wurde erst recht nicht besser dadurch, darauf warten zu müssen, dass mir jemand Kompetentes dabei hilft, dies zu ändern. Und ganz plötzlich ist es soweit. Viel zu plötzlich für meinen Geschmack, aber leider habe ich keine Wahl. (Erwähnte ich irgendwann schonmal, wie sehr es mich ankotzt, fremdbestimmt zu sein?)

In den nächsten Wochen werde ich üben, mich zu konzentrieren. Ich nehme sogar Bücher von meinem Stapel ungelesener mit, denn auch wenn ich mich darauf lange nicht konzentrieren konnte, habe ich natürlich weiter Bücher angeschafft. Ein Indikator für den Erfolg der nächsten Wochen kann also sein, dass ich diese Bücher oder einen Teil davon gelesen haben werde. Werde gelesen haben? Egal. Ich werde dieses Teil hier mitnehmen und immer mal zusammenfassen, reflektieren, mir schriftlich selbst Fragen stellen. Für sowas ist ein Blog ja eigentlich da. Regelmäßigkeit. Ein roter Faden. Indem ich das hier öffentlich kund tu, kann ich mich nicht rausreden, wenn ich dann doch lieber bei Prime Videos schaue. Natürlich wird es auch eher gelenkte Freizeitmöglichkeiten geben, aber Rückzug brauche ich trotzdem, genauso wie hier zuhause, denn grundsätzlich fühle ich mich mit mir alleine ganz wohl. Aber die Zeit soll auch … Moment, muss ich nachschlagen … ah ja. „Sich zu besinnen, das Erlebte und Erfahrene zu verarbeiten …“ und dafür hat sich meiner Erfahrung nach diese kleine Luderliederlichoase bewährt.

Pack mer’s.

Über zwei Jahre

lassen sich nicht eben in Kürze aufholen oder zusammenfassen. Mir hat das Schreiben gefehlt, das ist mir insbesondere im letzten Jahr sehr schmerzhaft aufgefallen. Ich hatte weder die Möglichkeit, noch die Fähigkeit, mich schreibend zu sortieren. Und heute fiel mir dieses neue Notebook quasi in den Schoß. Indem ich dies hier tippe, gebe ich mir selbst einen Startschuss, um einerseits jenen, die hier manchmal mitlesen, Updates zu geben. Vor allem aber muss ich wieder lernen, mich und meine Gedanken zu sortieren und mich im wahrsten Sinne zu konzentrieren. Das Luder in mir macht ein Nickerchen, und ich würde es gerne wieder aufwecken, gleichzeitig aber auch verschiedenste Arten von Beziehungen zu Menschen reflektieren und damit genauer hinsehen, wer ich momentan bin. Ich habe den Eindruck, Facetten von mir teilweise verschüttet zu haben – unfreiwillig und freiwillig – und MUSS sie freilegen, damit ich wieder richtig in die Spur komme. So jedenfalls kann es nicht weiter gehen.

(Gibt es hier keinen Blocksatz mehr?)

Danke für die Aufmerksamkeit. (: